Planung und Vorbereitung

Vorgeschichte

Irgendwann hatte ich die spontane Eingebung: Es wäre doch cool, einfach aufs Fahrrad zu steigen und eine Woche lang in eine Himmelsrichtung zu fahren.
Schnell habe ich gemerkt, dass sich in einer Woche doch sehr konkrete Ziele erreichen lassen.

So konkretisierte sich der "Master Plan":

Osten -> Wien
Westen -> Paris
Norden -> Amsterdam
Süden -> Genua (evtl. sogar Pisa oder Rom)

2017 habe ich Wien in Angriff genommen - wie sich herausgestellt hat etwas zu blauäugig. Damals musste ich meine Tour aufgrund "körperlicher Beschwerden" unterbrechen und in zwei Anläufen absolvieren.
Details siehe auf "Mit dem Fahrrad nach Wien"


2018 sollte es nach Paris gehen - allerdings habe ich mich dieses mal etwas besser vorbereitet.

Meine Lehren aus der letzten Erfahrung

Etappenplanung

Anstatt einfach darauf los zu fahren, habe ich mir von Google Maps die Route berechnen lassen.

Meine Vorgaben waren eigentlich nur
  • am deutschen Bodenseeufer entlang (Roam like at home)
  • Besuch bei den Rheinfällen in Schaffhausen
Ansonsten habe ich den kürzesten Weg genommen.

Wie auf meiner Tour nach Wien, wollte ich wieder 6 Tage lang fahren. Daraus ergaben sich dann ungefähr die Tagesziele auf der Landkarte.

Da ich in Hotels oder Pensionen übernachten wollte (ich fahre mit minimalem Gepäck), musste ich darauf schauen, dass ich Ortschaften als Tagesziel fand, in denen ich auch eine Übernachtungsmöglichkeit finden kann. D.h. per Booking.com habe ich mir die Orte gesucht, in denen ich idealerweise mehrere Unterkünfte zur Auswahl habe.

Die Unterkunft wollte ich immer ein bis zwei Tage im Voraus buchen, um eine Herbergs-Suche wie auf meiner ersten Tour (mit recht unangenehmen Zusatzkilometern) zu vermeiden.

Obwohl es auf dieser Strecke kaum eine Rolle spielt, habe ich auch geschaut, dass die Höhenmeter mit berücksichtigt werden (mehr Höhenmeter -> kürzere Etappe)

Meine körperliche Grenzen

Die wichtigste Erkenntnis aus meiner ersten Tour schlug sich einerseits in einer "großzügigeren" Etappenplanung nieder, andererseits aber auch in der Materialwahl.

Wichtig:
  • eine gute Heilsalbe für den Allerwertesten
    es ist ein Unterschied, ob ich einmal 150km fahre (kein Problem) oder mehrere Tage hintereinander diese Strecke (der Wolf ruft).
  • Magnesium gegen Krämpfe 
  • Radlerhosen

Material

Fahrrad

Obwohl es für solche Langstrecken nicht wirklich gut geeignet ist, fahre ich mit meinem KTM Mountainbike durch die Gegend. Egal ob zur Arbeit, auf den Berg oder nach Wien. Zwar kommt man im Ebenen nicht so schnell voran, wie mit einem Touring Bike oder Rennrad, allerdings hat mich meine Routenführung immer wieder mal über "Wege" geführt, wo ich froh war, ein geländegängiges Fahrrad zu haben :-)

Reparatur Set

Keinesfalls darf ein einfaches Reparatur Set fehlen:
  • das notwendigste Werkzeug
  • Flicken für den Schlauch
  • eine kleine Handpumpe

Sattel

Mein Hauptproblem bei meiner ersten Tour war der "böse Wolf". Dieser sollte mich diesmal nicht mehr beißen. Darum habe ich mir einen besseren Sattel besorgt.

Ergonomische Griffe

Während Wunde Stellen recht bald wieder verheilen, hat mir mein Ulnar Syndrom das ich mir bei meiner ersten Tour zu zog, mehr zu denken gegeben.
Darum habe ich mir ergonomische Fahrrad Griffe zugelegt, der einerseits zu einer besseren Armstellung führt und andererseits (durch Hörnchen) zum häufigeren Umgreifen animieren.

Navigation

Zum Navigieren habe ich mich wieder doppelt abgesichert:

Das primäre Navi ist mein Smartphone (Nexus 5X) das mich per Google Maps ans Ziel führen soll.
Da eine Akku Ladung bei ständiger Navigation nirgendwo hin reicht, habe ich diesmal eine 20 Ah Powerbank mit auf die Reise genommen. Die passt auf meiner Lenkertasche schön unter das Telefon, sodass das Telephon ständig versorgt werden kann.

Wie immer musste zusätzlich mein Garmin Vista hcx mit, um
  • die Route auf zu zeichnen
  • eine zweite "Meinung" zur Google Navigation zu haben
Der Vorteil dieses Gerätes gegenüber dem Smartphone ist die lange Laufzeit. Da reicht eine Packung Ersatzbatterien für die ganze Woche.

Plan

Das Ergebnis der Planung sah nun folgendermaßen aus:
Tag Von Nach Distanz [km] Höhenmeter
1 Hörbranz Neuhausen (Schweiz) 117 427
2 Neuhausen (Schweiz) Mulhouse (Frankreich) 134 280
3 Mulhouse Vesoul 114 483
4 Vesoul Chaumont 113 530
5 Chaumont Romilly-sur-Seine 135 386
6 Romilly-sur-Seine Paris 127 351

Das sollte eine recht entspannende Woche werden - diesmal sollte ich ohne Zwangsunterbrechung durch kommen.

Strecke

Die geplante Strecke findest du hier.

Auf alltrails.com und auf GPSies - Hörbranz - Paris ist jeweils die aufgezeichneten Route mit Höhenprofil abgelegt.



Weiter zu Tag 1: Hörbranz - Neuhausen

Kommentare

  1. Danke, das du deine Erfahrungen teilst :)
    Das mit dem wolf stimmt, das hab ich schon wieder verdrängt.
    Salbe kommt besser auch auf meine Checkliste
    Freue mich schon, auf den Rest deines Blogs :)

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