Tag 3: Mulhouse - Vesoul

Schöne Strecke / weniger schöne Strecke

Nach dem Frühstück und dem Check-Out, sollte es so schön wie es gestern aufgehört hatte, heute weiter gehen.

Und so war es auch: die nächsten ca. 40km ging es weiter dem Rhein Rhóne Kanal entlang.
Vorbei an unzähligen Schleusen, sah man immer wieder Boote die den Kanal nutzten, um Quer über's Land zu fahren.
Irgendwie ist man einerseits mitten in der Natur (ich konnte mehrere junge Biber im Gras beim Sonnen beobachten), andererseits kommt man alle paar Kilometer an der Zivilisation in Form von Schleusen vorbei.

Was auch sofort auffiel: es war nun Montag und ich war praktisch allein mit dem Fahrrad unterwegs.

Im Nachhinein würde ich mal behaupten, dass das sicher der schönste Abschnitt der gesamten Tour war. Und wie alles, hatte also auch dieser Abschnitt ein Ende.

Bei Froidefontaine lenkten mich meine Navis vom Radweg entlang des Kanals herunter in Richtung Norden auf eine wenig befahrene Hauptstraße an den Dörfern Charmois, Meroux und südlich an der Stadt Belfort vorbei (an einem weiteren kleineren Kanal entlang), bis ich nach ca. 18km bei Châlonvillars mein Mittagessen, bestehend aus zwei Bananen (mehr brauchte ich mittlerweile nicht), einnahm.

Nun ging es auf die D619/N19 (je nachdem ob ich Google oder OSM frage).
Was jetzt kam, war weniger schön...

Ca. 25km Hauptstraße ohne separaten Fahrradstreifen. Dazu viele LKWs die ihre Waren durch das Land transportierten (wobei die meisten sehr viel Abstand hielten)
Immerhin fuhr ich durch ein paar Dörfer: Frahier-et-Chatebier, Le ban de Champagney, Ronchamp bis endlich Lure kam.

Hier konnte ich bald auf eine wenig befahrene Landstraße abbiegen, die wie es schien, fernab jeglicher Zivilisation, zwar etwas trostlos, aber dafür auch "stresslos", auf und ab dahin verlief.
scheinbar endlos geradeaus
Irgendwann regte sich wieder der Anschein von Zivilisation und siehe da, kurze Zeit später war ich am Ziel in Vesoul.

Das sehr nette Hotel, das für Fahrräder extra einen abgesperrten Keller parat hatte, war schnell gefunden. Schnell unter die Dusche und ab ins Städtchen um mir eine Wundsalbe für mein Hinterteil zu kaufen. Der Wolf war mittlerweile hinter mir her, aber er sollte mich nicht kriegen (was er auch nicht tat).

Jedenfalls war ich nach dem Abendessen und meinen Vorbereitungen für die nächste Etappe (Hotel buchen, Route austüfteln), froh ins weiche Bett fallen zu können.

Eindrücke aus Vesoul





Fazit

Dieser Tag fing gut an - die Strecke am Rhein Rhône Kanal entlang war ganz klar ein Höhepunkt.
Wenn ich nun im Nachhinein an die unschönen Kilometer an der Landstraße entlang denke und noch einmal einen Blick auf die Karte werfe, würde ich beim nächsten mal ein paar Kilometer und Höhenmeter mehr in Kauf nehmen (wobei sich die Landstraßen wahrscheinlich nicht komplett vermeiden lassen).

Zu meiner körperlichen Situation

Mittlerweile hatte ich während der ganzen Strecke keine Krämpfe mehr (war es das Training, das Magnesium, die Bananen oder alles zusammen? Wer kann das so genau wissen - ist ja auch egal).

Was noch wichtiger war: ich hatte keine einschlafenden Finger mehr (Stichwort Ulnar Nerv) - die ergonomischen Griffe hatten sich offenbar rentiert (oder aber auch das Bewusstsein, öfters die Hand-Position zu wechseln).

Auch der Sattel tut seinen Dienst - verglichen mit meiner vorjährigen Wien (Tor-)Tour, war ich mehr oder minder schmerzfrei (die Wundsalbe habe ich trotzdem - eher vorbeugend - verwendet).

Zahlen

Fahrzeit 6:20h
Pausenzeit 1:00h
Strecke 113km
Höhenmeter 558



Weiter zu Tag 4: Vesoul - Chaumont

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